Meine Familie und Freunde hatten sich zu diesem Geburtstag etwas ganz Besonderes ausgedacht und heimliches Großprojekt auf die Beine gestellt! Ich hatte bis zum Schluß eigentlich keine Ahnung. Man musste mir allerdings ein paar Tage vorher verraten, dass eine Überraschung geplant war, weil ich zu einer familiären Gegenveranstaltung gehen wollte, die am gleichen Tag stattfinden sollte. Man stelle sich die Situation wie folgt vor:

Morgens beim Frühstück
Ich: “ Dirk, mein Cousin Jörg macht eine Feier und alle sind da, auch meine Eltern. Wir sind auch eingeladen.”
Dirk: “Ne, da will ich nicht hin!”
Ich:” Hä?”
Dirk:” Ja. Is halt so!”
Ich:” Na, dann mach ich das alleine.”
Dirk: “Ne, das geht nicht!”
Ich - fragende und frustrierte Geräusche.
Dirk, seufzend: “ Da is ‘ne Überraschung an dem Tag geplant. Für Dich!!!”
Ich:”geht’s nich an’m andren Tach?”
Dirk: “Ne!”

Ich hab dann auch ohne weitere Widerrede mitgemacht und nicht weiter gespickt, obwohl ich die Adresse wußte. Die brauchte ich, da ich nämlich die Erlaubnis hatte, meine Familie aus der Gegenveranstaltung und gute Freunde unter meinen Arbeitskollegen einzuladen (was ich nicht wußte, meine komplette Familie war schon längst eingeweiht und eingeladen). Am Tag selbst hatten meine Töchter die Aufgabe, mich aus dem Haus zu locken: mit einem Frühstück und anschließendem Shopping in Friedrichshain. Na toll, die Kinder gehen shoppen, Mutti zahlt… ! Ich hatte ja immer noch keinen Verdacht. In der Zwischenzeit spielten sich in unserer Wohnung Dramen ab. Durch Platzmangel und durch die Notwendigkeit, versiegelte Bilder von anderen zu trennen, hatte ich die Objekte der Begierde überall in der Wohnung (in Geheimverstecken - so wurde ich jedenfalls hinterher beschuldigt :-)) verteilt. Es gab also am Morgen eine hektische Kommunikation der Hobby-Galeristen: Die Bilder sind nicht auffindbar! Es folgte eine penible Suche durch die Wohnung, unter den Betten und zwischen den Playboys :-).

Das Resultat war ein für mich markerschütternder Abend (ich glaube, ich habe erst aufgehört zu zittern, als der letzte Gast die Galerie verlassen hatte). Eine beste Freundin sagte mir später, ich sei an diesem Abend ganz/nur Künstlerin gewesen.

Ich möchte hier nochmals allen Vernissage-Schenkern danken. Es war toll von Euch! Ich habe noch nie ein schöneres Geschenk in meinem Leben erhalten. Ich war “geflasht”, gerührt, total aufgeregt und überwältigt. Ich habe mich auch wahnsinnig gefreut, dass meine Familie zu meiner Veranstaltung kommen konnte! Ich habe hier die Bestätigung gefunden, die jeder braucht, um ins Rampenlicht zu treten und auch den Mut, meine Bilder zu verkaufen. Die Begeisterung der Menschen hilft mir über den Verlust meiner "Schätze" hinweg und ich kann loslassen.

Ich möchte auch allen Besuchern danken und freue mich auf zukünftige Veranstaltungen. Ich wünsche allen Farben sprühende Troumgesihte und das ein oder andere Sweven. Vielleicht auch in meinen Bildern!